Ein polnisches Kind an einer spanischen Schule. Worauf sollten Sie achten?

Kann ein polnisches Kind kostenlos an einer spanischen Schule lernen und wie meldet man es dort an? Erfahren Sie, wie die Bildung auf der Iberischen Halbinsel aussieht und welche Formalitäten Sie als Eltern erledigen müssen.

Der Umzug in ein neues Land ist für die ganze Familie eine große Sache. Erwachsene müssen einen neuen Job finden, während Kinder die Schule wechseln und an einem völlig neuen Ort mit dem Lernen beginnen. Wie sieht das Bildungssystem auf der Iberischen Halbinsel aus? Gibt es polnische Schulen in Spanien? Antworten auf diese und andere Fragen finden Sie in diesem Leitfaden.

Inhaltsangabe:

27.03.2025

Das öffentliche Schulwesen in Spanien ist nach Regionen organisiert. In der Praxis bedeutet dies, dass Kinder die Schule besuchen, die dem Wohnort ihrer Familie am nächsten liegt. Wenn Sie jedoch vorhaben, Ihr Kind auf eine Privatschule zu schicken, können Sie jede beliebige Schule wählen.

Wie melde ich mein Kind in Spanien in einer Schule an? Zunächst müssen Sie die entsprechenden Dokumente vorbereiten. Sie benötigen:

• „Partida de Nacimiento“, die internationale Geburtsurkunde des Kindes;
   
• „Certificado de empadronamiento“, eine Meldebescheinigung;
   
• „Cartilla de la Seguridad Social“, die Gesundheitskarte des Kindes (Polen können eine EHIC vorlegen);
   
• „Certificado de graduacion de clase“, d. h. Schulzeugnisse aus früheren Schuljahren (ins Spanische übersetzt);
   
• „Fotocopia de las Vacunas del alumno“, d. h. eine Fotokopie des Impfausweises des Kindes.

Außerdem verlangt die Schule in Spanien die Vorlage von Passfotos. Die Eltern müssen auch ihre Reisepässe vorlegen und ihre N.I.E.-Nummern angeben.

Je früher Sie Ihr Kind in einer spanischen Schule anmelden, desto besser. Sobald Sie alle Unterlagen ausgefüllt haben, nehmen Sie an der Frühjahrs-Einschreibung teil (Sie können dies online tun, während Sie sich noch in Ihrem Heimatland befinden), da es mehrere Wochen dauern kann, bis Sie einen Platz in einer Schule erhalten. Eine spanische elektronische Signatur (Certificado digital) ist nützlich, wenn Sie Ihren Antrag einreichen.

Fragen Sie sich, wie Sie Ihr Kind Schritt für Schritt in einer spanischen Schule anmelden können? Bei der Anmeldung wählen Sie das Bildungsniveau des Kindes aus. Anschließend füllen Sie das auf der Website verfügbare Anmeldeformular aus und wählen die Schulen aus, für die Sie sich interessieren. Wenn Sie fertig sind, erhalten Sie einen Code, mit dem Sie den Status überprüfen können. Sie können auch persönlich zur ausgewählten Schule gehen und die Unterlagen im Sekretariat einreichen.

Das spanische Bildungssystem unterscheidet sich vom polnischen. Zunächst einmal gilt die Schulpflicht für Kinder im Alter von 6 bis 16 Jahren und nicht erst ab dem Erreichen der Volljährigkeit, wie es in Polen der Fall ist. 

Die erste Stufe in Spanien – zusätzlich zum Kindergarten – ist die Etapa infantil, oder Vorschulerziehung, für Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren. Sie ist nicht verpflichtend, aber die meisten Eltern entscheiden sich dafür, ihre Kinder im Kindergarten anzumelden. Das ist eine gute Lösung, wenn Ihr Kind noch jung ist, wenn Sie umziehen. So fällt es ihm leichter, Spanisch zu lernen.

Die nächste Stufe ist die Educación Primaria, die Primarschule, die 6 Jahre dauert. Die Kinder lernen Mathematik, Naturwissenschaften und natürlich Spanisch. Sie haben auch Sportunterricht.

Wo geht ein polnisches Kind danach hin? Auf eine spanische Sekundarschule, die Educación Secundaria Obligatoria, die sie etwa im Alter von 12 Jahren besuchen. Sie verbringen vier Jahre auf dieser Schule, die die letzte Stufe der Schulpflicht darstellt. Nach dem Abschluss erhält das Kind ein ESO-Zertifikat, das es ihm ermöglicht, seine Ausbildung fortzusetzen.

In dieser Phase hat das Kind die Wahl. Es kann seine Ausbildung entweder beenden oder sie in einer von zwei Einrichtungen fortsetzen. Diese sind:

• Oberschule, d. h. Bachillerato – dauert 2–3 Jahre, und die Schüler wählen eine bestimmte Spezialisierung. Diese Phase bereitet sie auf die weitere Ausbildung an einer Universität vor.
   
• Die Berufsschule oder Escuela de formación profesional funktioniert nach demselben Prinzip wie die Einrichtungen in Polen. Sie bereitet die Schüler auf die Arbeit in einem bestimmten Beruf vor, z. B. in der Gastronomie oder im Maschinenbau.

• Es gibt drei Arten von Schulen: öffentliche, private und halbprivate. Darüber hinaus können Kinder internationale Schulen besuchen, an denen sie sich beispielsweise auf das IB-Diplom vorbereiten können.
   
• Das Schuljahr beginnt Mitte September und der Unterricht beginnt in der Regel um 9 Uhr.
   
• Ein polnisches Kind an einer spanischen Schule kann mit vielen Feiertagen und langen Ferien rechnen.

In Spanien gibt es zwar polnische Schulen, aber praktisch alle sind privat. Die Polnische Schule an der polnischen Botschaft in Madrid ist eine Ausnahme, da es sich um eine öffentliche Einrichtung handelt. Es sollte jedoch beachtet werden, dass die Einrichtung nur ergänzenden Unterricht anbietet und der Unterricht nur freitags stattfindet. Das bedeutet, dass Ihr Kind, selbst wenn Sie es an dieser Schule anmelden, eine reguläre spanische Schule besuchen muss.

Die Polnische Schule an der Polnischen Botschaft untersteht dem Bildungsministerium und bietet frühkindliche, primäre und sekundäre Bildung an. Die Schüler nehmen am Unterricht in polnischer Sprache teil und lernen etwas über Polen.

Die private polnische Schule in Spanien arbeitet nach einem ähnlichen Prinzip, wobei der Unterricht in der Regel freitags, samstags oder sonntags stattfindet und nur die reguläre Ausbildung an der spanischen Schule ergänzt. Der große Vorteil ist, dass es möglich ist, ein polnisches Zertifikat zu erhalten. Die polnische Schule befindet sich beispielsweise in Valencia (Amigos de la Lengua Polaca).

Bei der Wahl einer Schule in Spanien sollten Sie entscheiden, ob Ihr Kind eine öffentliche oder private Einrichtung besuchen soll, oder vielleicht eine Concertada, eine halböffentliche Schule, die günstiger ist. Der Staat übernimmt einen Teil der Kosten und die Eltern zahlen den Rest der Schulgebühren. Berücksichtigen Sie außerdem den Standort und die Fahrzeit zur Schule (wenn Sie nicht das öffentliche Bildungssystem in Spanien nutzen möchten), die Größe der Klassen und das Angebot – Sprache und verfügbare außerschulische Aktivitäten.

Der Besuch öffentlicher Schulen ist in Spanien kostenlos. Dies gilt sowohl für die Primar- als auch für die Sekundarstufe. Allerdings müssen Eltern, ähnlich wie in Polen, mit bestimmten Kosten rechnen. Dazu gehören der Kauf von Schulmaterial und Lehrbüchern sowie die Bezahlung von Ausflügen, die von der Schule organisiert werden. Das Gleiche gilt für freiwillige außerschulische Aktivitäten, z. B. Sport oder Sprachkurse, die von den Eltern bezahlt werden.

Auch die Hochschulbildung ist in Spanien kostenlos, vorausgesetzt, der zukünftige Student entscheidet sich für eine staatliche Universität. Die übrigen Einrichtungen sind gebührenpflichtig, und die Höhe der Studiengebühren variiert je nach Studienort und gewähltem Studienfach.

Ein polnisches Kind an einer spanischen Schule kann auf die Unterstützung des Lehrpersonals und der Mitschüler zählen, die freundlich und hilfsbereit sind. Unabhängig davon, ob Sie sich für eine öffentliche oder private Einrichtung entscheiden, sollten Sie sicherstellen, dass Sie den richtigen Ort für Ihre Familie finden. Elite World Estates, eine Immobilienagentur, die sich auf die Costa Blanca und die Costa del Sol spezialisiert hat, hilft Ihnen dabei, das perfekte Haus oder Apartment in der perfekten Lage zu finden.

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